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Abzeichen der österreichischen Arbeiterbewegung

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»Mein Kopf wird euch auch nicht retten«

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»Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer«

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Österreicher in der Roten Armee 1941 – 1945

Einleitung

Inhaltsverzeichnis

Sonderbrigade OMSBON

Die Antifaschulen

Personenregister

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Österreichische ÖkonomInnen der ArbeiterInnenbewegung

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Österreichische Remigration aus der Sowjetunion

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Bin ich ein guter Soldat und guter Genosse gewesen?


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Österreicher in der Roten Armee 1941 – 1945

Einleitung

Vorliegende Dokumentation ist der erste Versuch einer Zusammenfassung über Österreicher, die von 1941 bis1945 in der Roten Armee gegen Nazi-Deutschland kämpften. Obwohl im Rahmen einiger Publikationen Einzelschicksale von Österreichern in der Sowjetunion behandelt werden, konzentrieren sich diese vordergründig auf das schwere Schicksal der Schutzbündler sowie auf ihre behauptete umfassende Verfolgung und Ermordung. In Studien über das österreichische Exil in der Sowjetunion werden zwar die manchmal schwierigen Lebensbedingungen von Schutzbund-Kämpfern aufgezeigt, aber kaum die der dortigen Bevölkerung, die unter der angespannte wirtschaftliche Situation, vor allem nach dem Überfall durch Nazideutschland, zu leiden hatte. Dort wo über die privilegierte Stellung der Februarkämpfer als politische Flüchtlinge – hinsichtlich Wohnung, Arbeitsplatz, medizinischer und sozialer Versorgung – geschrieben wird, wird dies vielfach als Ausfluss einer 'stalinistischen' Propaganda denunziert, wird ihr die uneigennützige Solidarität für diese österreichischen Antifaschisten abgesprochen. Ebenso wird die Hilfestellung seitens der Moskauer KPÖ-Führung für einzelne Personen zwar gezwungenermaßen (weil mit Quellen belegt) zugegeben, aber gleichzeitig versucht, dieser Führung eine Mitschuld an der Verfolgung, Verurteilung und dem Tod letztlich zu vieler dieser Menschen zu geben.

Seit Mai 1945, seit dem Sieg der Roten Armee über die Hitler-Wehrmacht sind in Europa unzählige Publikationen vorwiegend zu den Themen Emigration, Komintern, 'roter Terror', Russland, Sowjetunion, Stalinismus, Stalin-Opfer, sowjetische Besatzung, die Rolle der Frauen in der Roten Armee, das Schicksal sowjetischer Soldaten im Zweiten Weltkrieg usw. erschienen. Und als in den Neunzigerjahren die Archive in der ehemaligen Sowjetunion für kurze Zeit zugänglich waren bzw. als viele wichtige Dokumente bestimmten Personen im In- und Ausland großzügig zur Verfügung gestellt wurden, nutzten zahlreiche Autoren mit Beziehungen und Geld die Gunst des Augenblicks, um im Auftrag verschiedenster Organisationen, Institute und Stiftungen 'Geschichte aufzuarbeiten', deren Ziel es letztlich war, die Geschichte der Sowjetunion umzuschreiben und ihre hervorragende Rolle als Hauptkraft im antifaschistischen Kampf zu relativieren. In der Fokussierung auf die Verfolgung und Ermordung vieler Menschen (auch Österreicher) wurde die Grundlage für die sogenannte Totalitarismus-Doktrin geschaffen, jene Behauptung, die den Nazifaschismus mit dem 'Stalinismus' gleichsetzt.

Die vorliegende Arbeit kann als populär-wissenschaftliche Abhandlung gesehen werden, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, aber – was die Biografien betrifft – auf Archivrecherchen basiert. Damit wird erstmals das Leben von 114 Antifaschisten der Öffentlichkeit vorgelegt, welche in verschiedenen Formationen der Roten Armee und im Auftrag der Komintern gegen Hitler-Deutschland gekämpft bzw. Kriegsgefangene zu Antifaschisten erzogen haben.

Für mich war die Beschaffung von Quellen schwierig, da sie zum Teil wieder in den russischen Archiven verschlossen bzw. nicht zur Publikation freigegeben sind. Dessen ungeachtet holen diese Biografien jene Menschen in den Vordergrund, welche die Forderung erfüllten, die die Alliierten Außenminister auf der Ende Oktober, Anfang November 1943 in Moskau stattgefundenen Konferenz in der Deklaration über Österreich formulierten, dass nämlich „Österreich […] darauf aufmerksam gemacht wird, […] dass bei der endgültigen Regelung unvermeidlich sein eigener Beitrag zu seiner Befreiung berücksichtigt werden wird.“

Österreich konnte nach der Befreiung auch auf diese Menschen verweisen, deren Kampf aber unbedankt blieb und die letztlich Opfer des Antikommunismus in einer sich bald herauskristallisierenden Systemkonfrontation wurden.